Die Defiant Serie

Mark Sanders

Er war kein Millionär und konnte nicht einfach als Privatier sein Leben leben. Er musste für seinen Lebensunterhalt arbeiten und er arbeitete sehr hart wenn er ein Gig hatte. Als Digital-Sicherheitsberater arbeitete er meist für Großunternehmen oder Kunden mit besonders sensiblen Daten, wie high-tech Produktdesigns, Formeln für neue Medikamente, oder Finanzdaten. Selten, aber hin und wieder, nahm er Gigs von Behörden oder halbstaatlichen Organisationen an. Diese Art von Arbeit war extrem gut bezahlt und er war extrem gut in seinem Job. Er war zwar kein Hacker, aber er konnte in unter zwei Wochen ein Team von Datensicherheitstechnikern aufbauen und es auf ein Kundenprojekt ansetzen. Seine Rolle war es das geschäftliche Problem so aufzubereiten, das die Techniker eine passende technische Lösung finden konnten.

Sein schwarzes Haar war schon leicht grau an den Seiten aber wenn man ihn fragte, fühlte er sich kein bisschen älter als achtundzwanzig.

Er war halbwegs fit für seine achtunddreißig Jahre. Auf seine 191 Zentimeter Körpergröße verteilten sich hundert Kilogramm Gewicht. Er war ein wenig füllig geworden, konnte aber immer noch ziemlich leicht zwanzig Liegestütze machen und tausend Meter in unter vierundzwanzig Minuten Schwimmen. Die Vorgabe des Deutschen Schwimmverbands für das Schwimmabzeichen in Silber war sein persönlicher Fitnesstest.

Ofelia Sanders

“Ich bin zu Hause,” rief Ofelia in den Korridor der Vierzimmerwohnung. Die schlanke, einsfünfundsechzig große Brünette kickte ihre hochhackigen Schuhe von den Füßen. Nach zehn Stunden Arbeit und einer kurzen Autofahrt nach Hause sah sie immer noch großartig aus in den schwarzen Hosen mit der dicken Bügelfalte und dem ärmellosen, gestreiften Top. 

“Uff, ich erinnere mich noch an den Gestank wenn der Wind von Bytom kam,” begann Ofelia eine ihrer Geschichten aus der Kindheit in Schlesien. Obwohl sie nur drei Jahre jünger war als Mark, war ihre Kindheit hinter dem Eisernen Vorhang in mancher Hinsicht ähnlich, in anderer sehr unterschiedlich von Marks.

Alexander ‚Xandi‘ Sanders

In seinem rot-weiß gestreiften Strampler sah Alexander aus wie Walter nur ohne Brille. Es gab da auch mal eine passende Mütze, aber Xandi wand sich immer bei erster Gelegenheit raus. Mit der Zeit ging die süße Mütze verloren und würde wohl verschollen bleiben bis zur ersten Renovierung des Kinderzimmers in fünf Jahren. Ofelia strich über die Stirn ihres Sohns and lächelte so schön wie es nur eine Mutter kann. Der Junge schlief schnell ein. Für ein zehn Monate altes Kind schlief er furchtbar viel.

Svetlana Ivanovna Belyakova, aka ‚Mlada‘

Mark’s Team hatte hart daran gearbeitet, den Panama Angriff einem ihnen bekannten Hacker zuzuschreiben. Die Eleganz des Einbruchs und die kaum auffindbaren Spuren rangen der erfahrenen Crew einigen Respekt ab. 

Während sein Berliner Team fieberhaft den Cyberspace nach dem Eindringling durchkämmte, kam die Hackerin mit zwei Mojito’s in den Händen an Marks Tisch.

Er schaute in das perfekt symmetrische Gesicht, bewunderte die vollen Lippen, hohen Wangenknochen, die schlanke, vollkommen gerade Nase und die hellblauen Augen. Ihr langes, tiefschwarzes Haar war zu einem sehr engen Pferdeschwanz gebunden, der hoch auf ihrem Hinterkopf abstand. Sie trug ein sehr enges, tief ausgeschnittenes, schwarzes Top. Ihre runden, festen Brüste berührten sich leicht und formten einen Ausschnitt für den man Sterben möchte. Es gab ein kleines, schwarzes Schönheitsmal auf ihrer linken Brust. Sie war unglaublich schön.